Prof. Dr. Matthias Keller, der Chef der Passauer Kinderklinik kritisiert die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplante Klinikreform scharf. In einem Interview mit der Passauer Neuen Presse sagt Keller, dass die Pläne realitätsfern und pseudowissenschaftlich seien. Das Papier würde laut ihm eine erneute Bürokratieflut auslösen und höchstens Probleme in Ballungszentren lösen, ließe aber völlig offen, wie die flächendeckende Versorgung stattfinden solle. Als positiv bezeichnet Keller allerdings, das die besonderen Bedürfnisse von Kinderkliniken in den Reformplänen berücksichtigt werden. Allerding gäbe es konkret für die Passauer Kinderklinik nach aktueller Analyse keine finanzielle Verbesserung. Probleme würden nicht gelöst, es werde hingegen noch schwieriger eine heimatnahe Versorgung sicherzustellen, da das Papier eine Zentralisierung von Leistungsgruppen vorsieht.